LOKALMELDUNGEN - NÜRNBERG


Ein Projekt der Blindenanstalt
Drollige Helfer auf vier Pfoten
Spiele mit Rettungshunden in Langwasser — Lange Schnauze

Sie finden Unfallopfer, die im Schock in den Wald gelaufen sind;
sie stöbern vermisste Pilzsammler auf, die sich ein Bein gebrochen haben,
und sie entdecken unter den Trümmern eingestürzter Häuser Überlebende:
die Vierbeiner der Rettungshundestaffel Franken und Oberpfalz.

Ebenso ehrenamtlich wie bei ihren Einsätzen wirkten Hundeführer
samt Tieren auch bei einem Projekt der Blindenanstalt und Schule
für Blinde in Langwasser mit: Die Lehrerinnen Angelika Gradel und
Gabriele Habla wollten ihren stark sehbehinderten und teilweise erblindeten
Kindern zeigen, zu welchen Leistungen die ausgebildeten Hunde fähig sind.

Also versteckten sich die Kinder samt Eltern im Wald und in den Sandhügeln
bei Langwasser. Die Vorbereitungen für die Suche dauern fast länger
als das Aufspüren: Hundeführer testen die Windrichtung,
hängen dem Vierbeiner eine grelle Weste mit Glöckchen und Lampe um.
Schon schnüffeln Aimee oder Danny los. Innerhalb weniger Minuten
entdecken sie ihr Ziel und holen laut bellend Hilfe.

Boxer sieht man bei der Hundestaffel nicht, erklärt Frank Pompetzki:
„Wegen der Nasenleistung braucht ein Rettungshund eine lange Schnauze.“
28 Aktive arbeiten in dem Verein, teils haben sie Mischlinge ausgebildet,
teils auch Rassehunde. Die Kinder der Blindenschule sind inzwischen in die
drolligen Vierbeiner vernarrt und erkennen sie am Fell. Schon unter der Woche
hatte die Schule nämlich Hundebesuch bekommen:
Alle Sieben- bis Zehnjährigen durften die freundlichen Tiere erfühlen.

Etwa ein Dutzend ernste Einsätze pro Jahr absolviert die Hundestaffel
in den beiden Regierungsbezirken Franken und Oberpfalz.
Die Hundeführer arbeiten eng mit den Rettungsverbänden und der Polizei
zusammen, sie können auch privat angefordert werden: Binnen 30 Minuten
durchkämmt ein Rettungshund ein 50 000 Quadratmeter großes Gelände.

bhd